Leserbrief an die Junge Welt zum Thema Existenzrecht Israel

Liebe Genossen,

ich habe Euch immer gerne gelesen, obwohl auch mir aufgefallen ist, das Eure Berichterstattung zum Thema Nahostkonflikt, höflich ausgedrückt, sehr einseitig ist.

Am 5. September 2014 habt ihr ein übersetztes Interview mit Sayyed Hassan Nasrallah, dem Generalsekretär der libanesischen Hisbollah veröffentlicht.

Quelle: http://www.jungewelt.de/
Originalquelle: http://english.al-akhbar.com/

Dort findet sich, ganz am Ende, die Passage mit dem Inhalt:

„Das gefährlichste Problem, vor dem wir heute stehen, egal ob es sich um die libanesische oder die arabische Öffentlichkeit handelt, ist, daß wir uns auf einen Punkt zubewegen, wo die Menschen der Region Israels Existenz für normal halten. (…) Israel ist ein illegitimes Gebilde und (…) eine ständige Bedrohung für die gesamte Region. Wir können mit dieser Bedrohung nicht koexistieren. Das ist der Grund, warum das letztliche Ziel der Nation die Beendigung der Existenz Israels ist, unabhängig von den Problemen, Empfindlichkeiten und allem, was zwischen Palästinensern und Nichtpalästinensern, Schiiten und Sunniten, Moslems und Christen geschehen ist und geschehen kann. (…)“

Da wird nicht nur eine Bedrohung konstruiert, durch ein Lande mit gerade mal 8 Millionen Menschen gegen eine Überzahl an Nachbarn, Ländern und Menschen im Nahen Osten, deren erklärtes Ziel die Vernichtung Israels und der Juden ist, es wird sogar offen in der Aussage die Vernichtung Israels gefordert. Denn nichts anderes sagt die Forderung nach einer „Beendigung der Existenz Israels“ aus.

Dieses Interview wurde von Euch offensichtlich unkommentiert übernommen, zumindest ist eine Distanzierung der Jungen Welt von dieser Forderung unter dem Link nicht erkennbar.

Darum frage ich Euch, steht die Junge Welt hinter der Forderung der „Beendigung der Existenz Israels“?

Mit besten Grüßen

Daniel Weigelt

Kommentare

  1. In dem Fall könntest du auch fragen ob die junge Welt tatsächlich Massenmord, und die Zerstörung einer Kultur gut heißt, denn nichts anderes würde die Auflösung Israels bedeuten.

  2. Hallo Daniel, hallo Tipheret,

    ich unterstütze eure Kritik an der Veröffentlichungen des Interviews in dieser Form und eure Fragen.
    Vielen Dank für euer Engagement!

    Viele Grüße
    Idra

  3. Also abgesehen von der Veröffentlichung dieses Interviews kann ich keine einseitige Berichterstattung zu dem Thema feststellen.

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