Rosa-Luxemburg-Konferenz / Luxemburg-Liebknecht-Demonstration

Es war das zweite Januarwochenende und damit wieder Zeit für das alljährliche Treffen in Berlin im Gedenken an die vor 96 ermordeten Kommunisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Samstag RL-Konferenz, Sonntag LL-Demonstration. Deutschlands größtes Treffen diverser Parteien, Vereine und anderer Gruppierungen aus der kommunistischen Richtung, die vor allem eines einte: Nicht einig zu sein. Denn wo ist sie, die Aktionseinheit, die einheitliche Arbeiterfront zum Kampf gegen das Finanzkapital? Sie präsentierte sich wie üblich an jeder Menge Tische und Stände und versuchte Zeitungen und anderes Material zu verkaufen. Schuld an der Spaltung waren natürlich immer die anderen. Alles Spalter, außer ich. Aber man kannte sich trotzdem und begrüßte sich. „Ach, Du auch wieder hier?“

Zur Rosa-Luxemburg-Konferenz am Samstag hatte zum zwanzigsten Mal die Junge Welt in die Urania in Berlin geladen. Da ich am Vortag noch meine Ware Arbeitskraft verkaufen musste, konnte ich am Samstag erst am Nachmittag anreisen. Ich komme ja trotzdem gerne dahin, und sei es, um ein paar Freunde wenigstens einmal im Jahr zu treffen. Ja, auch ich wieder hier. In der Raucherecke wurde mir dann von einer eben geendeten Podiumsdiskussion erzählt, auf der man RT regelrecht feierte. Russia Today? Ja wahnwichtelt es, oder was?

Highlight war das Podiumsgespräch 17:30 im vollbesetzten großen Saal. Aber bevor es losging, musste man sich erstmal einen mehr als halbstündigen Monolog von Oskar Lafontaine anhören, der immer wieder begeistert beklatscht wurde. Thema des folgenden Gespräches war „Der Abschied der Linken vom Antimilitarismus“. Gäste waren eben dieser Oskar Lafontaine, des Weiteren der Schauspieler Rolf Becker und als Dritter in der Runde das CDU-Mitglied und ehemaliger Vizepräsident der OSZE, Willy Wimmer. Moderiert wurde diese rein männliche Runde von Arnold Schölzel, dem Chefredakteur der Jungen Welt. Zusammenfassen kann man dieses Gespräch eigentlich ziemlich leicht: Die böse USA, die macht die Kriege in der Welt, der Bundestag in Deutschland hat sowieso nichts mehr zu sagen, weil die EU alles entscheidet, aber am Ende ist Deutschland sowieso nur der Vasall der USA und so gesehen alles andere als souverän.

Kann man als Video hier sehen: https://www.youtube.com/watch?v=NnOe9QrRxDA

Nun ja, ich fragte es ja bereits: Wahnwichtelt es, oder was? Nun will ich die imperialistische Außenpolitik der USA auf keinen Fall gutheißen, aber zum Gegenpart zu dieser Einstellung komme ich gleich, beim Podiumsgespräch war man sich allerdings einig.

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Lustiges Detail am Rande zur RL-Konferenz: Ken Jebsen wollte sich als Journalist akkredieren lassen, bekam stattdessen aber von der Jungen Welt Hausverbot. Sicher eine sehr vernünftige Aktion, aber ich denke, wohlgefühlt hätte er sich dort sicher.

Sonntags fand die alljährliche Luxemburg-Liebknecht-Demonstration statt. Man traf sich am U-Bahnhof Frankfurter Allee und zog mit vielen tausend Menschen zum Friedhof der Sozialisten. Dort, auf dem Vorplatz des Friedhofes, stellte zumindest das Bündnis „Der Hauptfeind steht im eigenen Land“ die richtigen Fragen.

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Kommentare

  1. Also hat die RL-Konferenz klar gemacht, die Kommunisten sind … in der Mitte angekommen.
    Hat der Oaskar wenigstens die Sahra als optischen Blickfang vor die Bühne gesetzt. 🙂

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