München erlebte an diesem Montag einen der größten Naziaufmärsche seit langem. Und sage keiner, das wären keine Nazis gewesen, ich habe sie gesehen! Der bayrische Ableger von Pegida, Bagida, rief in der bayrischen Landeshauptstadt zu einem „Spaziergang“ gegen die Islamisierung des Abendlandes auf. Bereits am späten Nachmittag begann die Polizei mit einer weiträumigen Absperrung des Gebietes.
Gegen Bagida standen über 20.000 Münchnerinnen und Münchner, die ein deutliches Zeichen gegen Pegida & Co setzten. Sie veranstalteten ab 17.30 Uhr eine Kundgebung am Sendlinger Tor. Auf der Bühne sprachen unter Anderem der Oberbürgermeister Dieter Reiter und das CSU-Stadtratsmitglied und Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München, Marian Offmann. Außerdem gab es einige musikalische Beiträge.
Die Veranstaltung der Bagida begann 18.30 Uhr, gekommen waren ca. 800 Personen, die Angst vor dieser herbeigeredeten Islamisierung haben. Zu hören war von ihnen fast nichts, denn die Gegenseite war definitiv lauter.
19.00 Uhr begann ihr Spaziergang, der 600 Meter vom Sendlinger Tor-Platz bis zum Stachus führen sollte. Das ging auch ziemlich zügig, dabei säumten allerdings tausende Begida-Gegner die Straße. Aber kurz vor dem Ziel, nach 15 Minuten, war dann Schluss. Es ging einfach nicht weiter.
Und so mussten die armen Gestalten fast eine Stunde aushalten, bis sie dann von der Polizei durch die Unterführung am Stachus hinweg begleitet wurden.
Auf der Route gab es einige kleinere Rangelein zwischen Polizei und Antifaschisten. Am Ziel wollte die Polizei dann unbedingt ein paar Transparente einkassieren und ging dabei ziemlich brutal mit Schlägen und Pfefferspray vor.
Jetzt mögen sich die paar hundert Bagida-Fritze zwar feiern, aber letztlich war es doch so, dass München ihnen sehr laut und deutlich gezeigt hat, dass die Stadt bunt ist und man solche Leute hier nicht haben will.
In den weitläufigen Unterführungen unter dem Hauptbahnhof kam es später noch zu einem Angriff von mehreren Dutzend Nazis auf eine Gruppe Antifaschisten, die auf dem Weg zu U-Bahn waren.