Die Schande von Dresden

Einmal im Jahr tue ich es mir noch an, Pegida Dresden. Vor keiner anderen Demonstration, die ich dokumentiere, habe ich solche Befürchtungen um mein Wohlergehen. Die Vergangenheit hat die Aggressivität gegenüber Journalisten oft gezeigt.

Und meine Befürchtungen waren zu Recht vorhanden. Schon an der Haltestelle Postplatz, als ich nur meine Kamera auspackte, wurde ich bedroht.

– Für wen fotografieren sie do?
– Das muss ich ihnen nicht sagen.
– Nu dann holn mer gleich de Polizei
– Na bitte, macht nur.
– Odor es gibt gleich ene uffn Deez.

Und das in einem unglaublich aggressiven Ton, den man immer wieder bemerket, weil sich in Dresden die Teilnehmer bei Pegida sicher sein können, dass sie fast Narrenfreiheit haben.

Pegida versammelte sich heute auf dem Postplatz. Was mich sehr gefreut hat, es gab auch Widerstand gegen Pegida. Ca. 100, mehrheitlich jugendliche Menchen, machten ihren Unmut in Sichtweite mit Transparenten, Parolen und Pfeifen Luft.

Darüber war Pegida, hauptsächlich alte, weiße Männer, natürlich nicht begeistert. Das klang dann so:

Polizei stand auch nur auf der Seite, auf der sich die Antifaschist_innen befanden. Die anderen Seiten waren völlig offen. Lediglich zwei Polizeifahrzeuge auf der Südseite, aus denen sich gleich ein Polizist herausbequemte, um erstmal meinen Presse- und Personalausweis zu kontrollieren.

An einer anderen Stelle habe ich ein Schild fotografiert, da kam gleich ein Pegidianer auf mich zu um sich zu beschweren, dass er nicht von mir fotografiert werden wolle. Das habe ich in dem Moment nicht mal, aber er musste sich auch gleich bei der Polizei beschweren. Denen zeigte ich wieder mal meinen Presseausweis und habe auch erklärt, dass ich den denen von Pegida weder zeigen muss noch möchte, weil ich nicht will, dass die meinen Namen erfahren, denn dann fühle ich mich bedroht.

Nachdem bei Pegida einige Reden geschwungen wurden, lief man zum Rundgang los, dann wurde es erst mal schön ruhig auf dem Postplatz. Ich bin dann auch lieber schnell gegangen, denn ich hatte wahrlich keine Lust, denen auf dem Heimweg zu begegnen.

Folgende Fotos geben hoffentlich einen Eindruck von dieser Schande von Dresden wieder.

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