Antisemitismus und Antizionismus in der Charta der Hamas
Eine Fallstudie zur Judenfeindschaft im islamistischen Diskurs
Die Feindschaft gegen Juden prägt auch zahlreiche islamistische Diskurse. Die Charta der Hamas fordert einen Palästinenserstaat – und ruft zur Erreichung dieses Ziels ganz offen zur Tötung von Juden auf.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
Autor: Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber
Veröffentlicht: 4.7.2011
Einleitung und Fragestellung
Die Feindschaft gegenüber den Juden und der Zerstörungswille gegenüber Israel prägen zahlreiche islamistische Diskurse. Hierbei handelt es sich keineswegs um ein neues Phänomen. Neu hingegen ist die kritische Aufmerksamkeit in der westlichen Öffentlichkeit für solche Positionen. Anhand der programmatischen Charta der „Hamas“ soll aufgezeigt und untersucht werden, wie sich judenfeindliche Positionen im islamistischen Diskurs wiederfinden. In dem Text von 1988, der mittlerweile auch in einer deutschen Übersetzung vorliegt, findet man die grundlegenden Auffassungen und Ziele der Organisation. Hierzu gehören auch Kommentare zu den Juden und Israel, welche als erklärte Feinde der „Hamas“ gelten. Hier sollen dazu zwei Fragen beantwortet werden: Aus welchen geistigen und kulturellen Traditionen leiten sie sich ab? Und: Welche Konsequenzen verbinden sich damit bei einer Umsetzung für die Juden und den Staat Israel?
Die Hamas als islamistische Organisation
„Hamas“ steht in der arabischen Sprache für „Eifer“ oder „Engagement“. Gleichzeitig handelt es sich um eine Abkürzung für „Harakat al-muqawama al-islamiya“ („Bewegung des islamischen Widerstandes“). Das Emblem der Organisation zeigt u.a. eine Karte vom heutigen Israel mit dem Gaza-Streifen und Westjordanland, was vollständig für das zukünftige Palästina beansprucht wird. Damit artikuliert sich bereits eine politische Grundposition der Organisation, die als palästinensischer Zweig der „Muslimbruderschaft“ erstmals 1987 unter ihrer heutigen Bezeichnung öffentlich auftrat. Zunächst beschränkte man sich auf soziale Arbeit und religiöse Propaganda. Erst nach der ersten Intifada ging die „Hamas“ zur Gewaltanwendung über, was sich auch in zahlreichen Selbstmord-Anschlägen zeigte. Bei den Wahlen 2006 erhielt man als Partei die absolute Mehrheit der Mandate im palästinensischen Legislativrat.
Der Text der Hamas-Charta als Quelle
Bei der am 18. August 1988 erstmals veröffentlichten Charta der Hamas handelt es sich um einen Text, der in der hier zitierten deutschsprachigen Übersetzung zwanzig eng bedruckte Seiten umfasst. Die mit Kapitelhinweisen und Seitenzahlen im Folgenden belegten Zitate entstammen folgender Übersetzung: Charta der Islamischen Widerstandsbewegung Hamas (aus dem Arabischen von Lutz Rogler [Redaktion INAMO, Berlin]), in: Helga Baumgarten, Hamas. Der politische Islam in Palästina, München 2006, S. S. 207-226. Zwischen der Präambel und dem Schlusswort finden sich fünf Kapitel mit 34 einzelnen Artikeln. Dabei entspricht die formale Stringenz der Strukturierung des Textes aber nicht unbedingt auch einer inhaltlichen Stringenz, d. h. entgegen der Ankündigung in den einzelnen Überschriften findet man darunter auch Positionen zu ganz anderen politischen Fragen. Der Text der Charta der Hamas steht unabhängig vom Ausmaß seiner Verbreitung für das politische Selbstverständnis der Organisation.
Das Bild von Israel und Palästina im Text
Die „Hamas“ postuliert, „dass das Land Palästinas ein islamisches Waqf-Land für die Generation der Muslime bis zum Tag der Auferstehung ist“. Dies meint, dass es sich bei Palästina um eine Art fromme Stiftung, um ein islamisches Land handelt. In dieser Perspektive steht die Region vollständig im Besitz der Muslime und zwar als Ergebnis einer göttlichen Vorgabe. Dies bedeutet für die „Hamas“ denn auch: „Weder darf es oder ein Teil von ihm aufgegeben werden noch darauf oder auf einem Teil von ihm verzichtet werden …“ (S. 212, Artikel 11). Dazu seien weder Organisationen, Regierende noch Staaten berechtigt. Jede Abweichung von diesem Grundprinzip deutet man als Verstoß gegen Gottes Willen. Dies meint letztendlich auch, dass ein Existenzrecht Israels niemals anerkannt werden kann, da es in dieser Sicht gegen die diesbezügliche Deutung des Islam spreche. Als tagespolitische Konsequenz ergibt sich aus dieser Auffassung die Ablehnung jeglicher Friedenslösungen und -verhandlungen.
Die gewaltsame Zerschlagung Israels als Ziel
Das beschriebene Bild von Israel und Palästina bedingt aber nicht nur eine Ablehnung von Friedensgesprächen, sondern auch die Grundposition zur Zerschlagung des Staates Israel. Dies deutet sich in der Charta bereits bei der Skizzierung des exklusiven Selbstverständnisses an: „Die Islamische Widerstandsbewegung ist eine einzigartige palästinensische Bewegung, die Gott ihre Treue gibt, den Islam zur Lebensweise nimmt und dafür wirkt, Gottes Banner auf jedem Fußbreit Palästinas zu hissen …“ (S. 210, Artikel 6). Im Kontext dieser Auffassungen findet man im Text auch immer wieder die Forderung nach einem „Dschihad“, wobei hiermit der Aufruf zum gewalttätigen Kampf gemeint ist. So heißt es etwa: „Der Patriotismus ist aus Sicht der Islamischen Widerstandsbewegung ein Teil des religiösen Glaubens, und es gibt im Hinblick auf den Patriotismus nichts Weit- und Tiefgehenderes, als wenn, nachdem der Feind seinen Fuß auf das Land der Muslime gesetzt hat, der Dschihad gegen ihn zu führen“ (S. 213, Artikel 12) ist.
Die antisemitische Dimension der antizionistischen Positionen
Die vorgenannten Auffassungen und zitierten Passagen sind keineswegs lediglich antizionistisch gegen Israel. [vgl. Artikel «; Anm. d. Redaktion] Sie sind auch antisemitisch gegen die Juden gerichtet. Als ein erstes Indiz dafür kann schon die Wortwahl gelten, benennt der Text die feindlichen Akteure doch gerade nicht als „Israelis“ und nur selten als „Zionisten“. Vorherrschend ist die Formulierung „Jude“ für den jeweiligen Feind. Darüber hinaus heißt es an einer Stelle: „Israel ist mit seinem jüdischen Charakter und seinen Juden eine Herausforderung für den Islam und die Muslime“ (S. 222, Artikel 28). Auch direkte Aufforderungen zur Gewaltanwendung im Text lassen deren antisemitischen Charakter erkennen: „Der Gesandte Gottes … sagt: ´Die Stunde (der Auferstehung) wird nicht kommen, bis die Muslime gegen die Juden kämpfen. Die Muslime werden sie töten, bis sich der Jude hinter Stein und Baum verbirgt, und Stein und Baum dann sagen: Muslim, Oh Diener Gottes! Da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn´, außer der Gharqad-Baum, denn er ist ein Baum der Juden“ (S. 211, Artikel 7).
Propagierung antisemitischer Verschwörungsvorstellungen
Bestärkt wird die Auffassung, wonach es sich bei der Charta der „Hamas“ um einen antisemitischen Text handelt, noch durch die darin enthaltenen Verschwörungsvorstellungen. Dabei macht die Hamas das behauptete konspirative Wirken von Juden für viele negative Entwicklungen verantwortlich: „Sie streben danach, gewalttätige und mächtige materielle Reichtümer anzuhäufen und sich ihrer zur Verwirklichung ihres Traums zu bedienen. So erlangen sie durch das Vermögen die Kontrolle über die internationalen Medien … Durch das Vermögen lösten sie Revolutionen in verschiedenen Teilen der Welt aus, um ihre Interessen zu verwirklichen und Gewinne zu erzielen. Sie standen hinter der französischen Revolution, den kommunistischen Revolutionen und den meisten Revolutionen hier und da, von den wir gehört haben und hören“ (S. 218, Artikel 22). Die zitierten Behauptungen entstammen dem Agitationsarsenal des europäischen Antisemitismus, hatte man doch bereits vor den Nationalsozialisten von einer „jüdisch-freimaurerischen Verschwörung“ gesprochen.
Berufung auf die „Protokolle der Weisen von Zion“
Die Auffassungen in der Charta erinnern an die „Protokolle der Weisen von Zion“, eine antisemitische Fälschung, welche die Existenz einer weltweiten jüdischen Konspiration behauptet. Die Hamas beruft sich auf diese Schrift sogar in aller Deutlichkeit: „Das zionistische Vorhaben ist grenzenlos, und nach Palästina streben sie nach der Expansion vom Nil bis zum Euphrat. Wenn sie das Gebiet völlig verschlungen haben, zu dem sie vorgedrungen sind, trachten sie nach einer weiteren Expansion und so fort. Ihr Vorhaben steht in den ‚Protokollen der Weisen von Zion‘, und ihr gegenwärtiges Handeln ist der beste Beleg für das, was wir sagen“ (S. 224, Artikel 33). Die Hamas unterstellt demnach nicht nur das jahrhundertelange Bestehen einer jüdischen Verschwörung, sie beruft sich hierbei auch offen auf die wohl bedeutendste antisemitische Hetzschrift des 20. Jahrhunderts. Obwohl bereits seit Beginn der 1920er Jahre bekannt war, dass es sich um eine Fälschung handelte, fanden die „Protokolle“ auch nach 1945 vor allem in der arabischen Welt weiter Verbreitung.
Kontroverse Einschätzungen zur Bedeutung der Charta
Die antisemitischen und antizionistischen Grundpositionen im Text der Charta der „Hamas“ sind durch die vorstehenden Ausführungen und Zitate deutlich geworden. Gleichwohl gibt es bezüglich der Bewertung und dem Stellenwert des Textes auch andere Stimmen: Danach sei kein Mitglied zu deren Lektüre verpflichtet und die Charta habe für die palästinensische Gesellschaft nur wenig Relevanz. Der Hinweis auf den Text diene westlichen Kritikern als Grundlage für eine Dämonisierung der „Hamas“ (Helga Baumgarten). Dieser Hinweis kann aber allenfalls für die Einschätzung der Breitenwirkung ein Argument sein. Die Bewertung des Inhalts ändert sich dadurch nicht.. Immerhin hat sich die palästinensische Organisation diesen Text als eigenes Programm im Sinne eines politischen Selbstverständnisses gegeben. Die Charta ruft ganz offen zur Tötung von Juden als Mittel auf, um das Ziel eines islamischen Palästinenserstaates zu erreichen. Die Bewertung solcher Forderungen als Ausdruck eines eliminatorischen Antisemitismus ist deshalb angemessen.
Schlusswort und Zusammenfassung
Bilanzierend können die oben gestellten beiden Fragen wie folgt beantwortet werden: Die Grundlagenwerke des Islams und Erklärungen der „Muslimbruderschaft“ sind für die Hamas die ideengeschichtlichen Bezugspunkte in der Vergangenheit. Darüber hinaus knüpft die „Hamas“ in ihrer Charta an das Agitationsarsenal des europäischen Antisemitismus an, was sich aus der ausdrücklichen Berufung auf die „Protokolle der Weisen von Zion“ ergibt. Was die konkreten Folgen des Antisemitismus und Antizionismus im Text angeht, so lässt sich aufgrund der klaren und offenen Wortwahl der „Hamas“ konstatieren: Die Juden und der Staat Israel sollen bis zur Vernichtung und Zerschlagung gewalttätig bekämpft werden. Die früheren Wellen von Selbstmordattentaten auch und gerade gegen zivile Einrichtungen und Personen in Israel können als ein direkter Ausdruck dieser grundlegenden Position gelten. Der Text lässt demnach sowohl am Antisemitismus und Antizionismus wie am Gewaltbezug und Vernichtungswillen der „Hamas“ keinen Zweifel.
Literatur
Baumgarten, Helga: Hamas. Der politische Islam in Palästina, München 2006.
Croitoru, Joseph: Hamas. Der islamische Kampf um Palästina, München 2007.
Misha, Shaul/Sela, Avraham: The Palestinian Hamas. Vision, Violence and Coexistence, New York 2000.
Nüsse, Andrea: Muslim Palestine. The Ideology of Hamas, London 2002.
Pfahl-Traughber, Armin: Antisemitismus und Antizionismus in der Charta der „Hamas“. Eine Textanalyse aus ideengeschichtlicher und menschenrechtlicher Perspektive, in: Martin H. W. Möllers/Robert Chr. van Ooyen (Hrsg.), Jahrbuch Öffentliche Sicherheit 2010/2011. Erster Halbband, Frankfurt/M. 2011, S. 197-210.
Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/de/
Das Hamas-Emblem zeigt zwei gekreuzte Schwerter, den Felsendom und eine Karte vom heutigen Israel unter Einbeziehung des Westjordanlands und des Gaza-Streifens, welches sie komplett als Palästina beansprucht. Die Darstellung des Felsendoms ist von zwei palästinensischen Nationalflaggen umrahmt
(Bildquelle: Wikipedia)
Arbeitet die Hamas den Interessen Israels zu?
Man könnte vermuten, dass es an dem sei. Hunderte Tote, viele Zerstörungen, Flüchtlinge, ungeheures Elend und das Wissen, dass das Töten und Zerstören nicht aufhört, wenn man nicht friedlich an einen Tisch findet.
Israel will Gaza in Gänze sich einverleiben. Irgendwie verständlich, dass man die Raketenabschussplätze, die Waffenlager, die Hamas-Trainingscamps zerstören und anschließend unter Dauerkontrolle haben will. Ohne das aggressive Verhalten der Hamas, hätte Israel keine Begründung für seinen derzeitigen, eigentlich sinnlosen Waffengang.
Sinnlos deshalb, weil auch ein erobertes Gaza die Probleme nicht löst. Raketen können auch von anderen Territorien abgeschossen werden und den gesamten arabischen Raum kann auch die israelische Armee nicht besetzen.
Oper und Zahlende sind wieder mal die Unbeteiligten. Alte, Frauen und Kinder …
Man kann auch in jedes Problem eine Verschwörung reininterpretieren. Manchmal sind die Dinge aber auch einfach so, wie sie sind. Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst, das Israel Gaza haben will. Im Gegensatz, sie würden sich dagegen sträuben, denn das täte den ethnischen Status Quo sehr zum Nachteil der jüdischen Bevölkerung verschieben.
Ein hoher israelischer Militär äußerte sich diese Tage im Fernsehen so zu den Zielen der Bodenoffensive. Das gesamte Gebiet von Gaza militärisch besetzen, die Hamas „still legen“, die Tunnel (wegen Waffentransporten) zerstören, sämtliche Raketenabschussrampen vernichten (ob dazu alle Wohnhäuser zerstört werden müssen, ist mir nicht bekannt), Gaza durch Israel dauerhaft besetzen um so das Wiedererstehen der Hamas zu verhindern und insgesamt auf Dauer den Raketenbeschuss zu verhindern.
Inwieweit der TV-Sender alles richtig übersetzt hat, kann ich nicht sagen.
Persönlich halte ich diese militärischen Ziele nicht oder nur von kurzer Dauer für realisierbar.
Ich hatte vor einiger Zeit geschrieben, dass Israel beim letzten Krieg gegen Gaza die Öffentlichkeit ausgesperrt hatte, damit das unverhältnismäßige Vorgehen nicht bekannt wird.
Gegenwärtig lese ich, dass der jetzige Krieg schon schlimmer ist, als der vorhergehende.
Warum die Hamas (der militärisch Teil) gestern sich nicht dem Waffenstillstand angeschlossen hat, kann ich mit den aus unseren Medien verfügbaren Informationen nicht deuten.
Die Hamas sollte doch merken, dass sie militärisch nichts groß ausrichten kann. Die Bevölkerung in Gaza aber hunderte Tote, noch weitaus mehr Verletzte zu beklagen hat. Warum macht sie dennoch mit diesem Wahnsinn weiter?
Ja, das wäre eine Verschwörungstheorie, wenn ich behaupten würde, die Hamas ist dafür von Israel bestochen worden. Das ist mir dann doch zu ungeheuerlich.
Nur das Israel durch den Raketenbeschuss Gründe in die Hand bekommt, dagegen zu schießen, ist doch wohl nicht von der Hand zu weisen, oder? Die Verhältnismäßigkeit ist da nicht gewahrt. Doch das interessiert im Krieg dann erst mal keinen mehr.
Der internationale Antisemitismus jubelt sicher. Gegen den muss sich Israel ja auch verteidigen. Die arabische Welt ist wie meist arg zerstritten. Aber wer sagt, dass dies bei diesem Krieg so bleiben wird?
Es ist aber schon ein Unterschied zwischen „besetzen“ und „einverleiben“. Kaum jemand ist sich des Unterschieds mehr bewusst als Israel, dem Unterschied zwischen „besetzen“ und „annektieren“.
Das sie den Gazastreifen besetzen, halte ich durchaus für eine Option. 2005 haben sie ihn ja mitsamt allen Siedlungen geräumt. Seitdem flogen über 12.000 Raketen gegen Israel.
In der englischen Wikipedia gibt es eine umfangreiche Liste der Angriffe gegen Israel.
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Palestinian_rocket_attacks_on_Israel
Das es sowenig Schaden anrichtet, ist auch dem Iron Dom zu verdanken. Und was macht stattdessen die Hamas? Fordert die Zivilisten auf, sich als Schutzschilde zur Verfügung zu stellen. Und das obwohl die israelische Armee vorwarnt. Mal zum lesen: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/gaza-israel-bombardierung
Die Hamas kann in der Tat militärisch nichts ausrichten. Aber sie kann solange provozieren, bis es zum erwarteten Gegenschlag kommt und dann stellt sie sich und die Palästinenser als Opfer da. Diese Taktik fällt nicht nur bei den versammelten Antisemiten dieser Welt auf fruchtbaren Boden. Sogar ein Diether Dehm, europapolitischer Sprecher der Partei Die LINKE im Bundestag, lässt sich zu der Aussagen hinreißen: „Und auch mit der Hamas muss man sich solidarisieren können.“
http://herrkarlsblog.blogspot.ch/2014/07/diether-dehm-die-linke-und-auch-mit-der.html
Dauerhaft will Israel den Gazastreifen sicher nicht besetzen. Manche sagen, bereits der Abzug 2005 erfolgte, weil das einfach alle zu teuer wurde. (Ja, kennt man ja im Kapitalismus, da wird sowas durchgerechnet.) Israel will die Hamas vernichten. Eine feige Truppe, die sich zwischen zivilen Einrichtungen versteckt und das eigene Volk als Schutzschilde benutzt. Sagte ich ja bereits. Und die Hamas muss erledigt werden. Das sie nicht an einer friedlichen Lösung interessiert sind, sieht man ja. Israel legte nach dem ägyptischen Vorschlag eine Feuerpause ein, die Hams feuerte fast 50 Raketen gegen Israel. Und warum? Weil sie sich übergangen fühlten?
Israel ist gezwungen, sich zu wehren. Aber was heißt Verhältnismäßigkeit? Was für ein Verhalten Israels wäre denn verhältnismäßig? Gegenüber einer Terrororganisation, die das eigene Volk als Geisel nimmt und das Ziel hat, Israel von der Landkarte zu streichen.
O.K. Das Einverleiben war meine Schlummbigkeit. Besetzen meinte ich. Doch auf Dauer muss Israel entweder in Gaza bleiben oder es wird endlich eine politische Lösung gefunden. Sonst passiert das gleiche wie nach 2005 – die Hamas kommt wieder, rüstet auf mit Unterstützung von … und die Raketen fliegen erneut.
Nein, die Hamas muss nicht erledigt werden. Israel muss auch nicht erledigt werden. Erledigt werden hat immer zur Folge, dass es zu viele Unschuldige das Leben, die Gesundheit, die Wohnung und und und kostet. Es ist ein Krieg in aller seiner Unmenschlichkeit und der muss sofort beendet werden. Irgend jemanden oder eine Gruppe zu erledigen klappt nicht, sondern macht alles noch schlimmer.
Ja, Israel wurde mit Raketen angegriffen. Ja aus unserer Sicht hat Israel das Recht sich zu verteidigen. Dennoch bleiben viele Fragen offen. Warum reagieren die Araber so? Warum gibt es eine Hamas mit großer Unterstützung im Volk – auch wenn das momentan schwer vorstellbar ist.
Es ist bereits lange schon höchste Zeit, dass hier eine dauerhafte politische Lösung mit anhaltendem Frieden für alle Menschen dieser Region gefunden wird.
Das könnte beinhalten, endlich eine Zweistaatenlösung zu finden. Vielleicht kann man die Hamas dann besser unter Kontrolle halten oder noch besser, ganz entwaffnen. Die Aufgaben der militärischen Verteidigung kann die Armee eines Staates Palästina übernehmen. Eine Armee ohne Terroristen!
Das bedeutet aber auch, Israel hört auf, Siedler mit neuen Wohnungen zu versorgen und sicher noch so einige andere Dinge …