bookmark_borderOCCUPEACE – Die neuen Montagsmahnwachen

Bei vielen der vernünftigen Montagsmahnwachenteilnehmer hat sich in den letzten Wochen und Monaten die Erkenntnis durchgesetzt, was da so seit April schief gelaufen ist. Die Nähe zu Rechtspopulisten, Reichsbürgern, Verschwörungstheoretikern und Esoterikern war nicht nur ein großer Imageschaden für die Friedensfreunde sondern führte auch zu viel internen Streit. München war da keine Ausnahme. Konsequent war es da nur, das sich die Esoteriker und Reichsbürger in ihrer eigen Friedenstreff am Dienstag, jetzt am Samstag, ausgegliedert haben. Immer wieder habe auch ich gesagt, wer Frieden will, muss die Ursachen erkennen. Da hilft es nichts, gegen Fantasiegebäude zu kämpfen.

Bei den Teilnehmern am Montag war da eine positive Entwicklung zu erkennen. Ich schrieb mehrfach darüber.

Für einen richtigen Neuanfang, hat man sich auch zu einem neuen Namen entschieden: „Occupeace“.

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Dazu trifft man sich an verschiedenen Tagen und an verschiedenen Orten in München. Die Außenwirkung vor der Oper war zumindest gestern sehr gering. Ich konnte mir selber nur ein kurzes Bild davon machen, da ich die Proteste der Kurden für wichtiger hielt.

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Für Occupoeace gibt es eine eigene Webseite: www.occupeace.net. Bzw. für München direkt eine Facebook-Seite.

Die Termine in München für die nächsten Wochen:

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bookmark_borderEs gibt das iPhone 6 – Camper vor dem Applestore München

Da ich gestern in München auf dem Marienplatz war, habe ich mal im Applestore vorbei geschaut. Das ist so krank, die campieren da wirklich, weil es ein neues Smartphone gibt! Das ist schon hart. Als ich mein iPhone 5 vor zwei Jahren bekommen habe (Und es läuft noch immer sehr gut!), bestellte ich das eine Woche vor Erscheinungstermin bei meinem Mobilfunkanbieter und am Erscheinungstag war es Mittags per Post da. Und die campieren da tatsächlich Tag & Nacht vor dem Laden.

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Aber ok, ich sag ja immer: Solange sie niemanden weh tun…

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bookmark_borderWenn der Herrscher eines kleinen islamischen Staates und eine deutsche islamophobe Partei aufeinander treffen

Wie schreibt man über so etwas? Heute besuchte der Emir von Katar München und traf sich mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Ich persönlich habe weder für den Emir noch für seine Politik des Staates, in dem die Schari’a Gesetz ist, auch nur die geringste Sympathie. Wenn er der deutschen Bundeskanzlerin Merkel erklärt, dass Katar keine Terrororganisationen unterstützt, dann halte ich das schlichtweg für unglaubwürdig.

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Genauso wenig Sympathie habe ich aber für die Mitglieder der islamophoben Kleinpartei Die Freiheit um Michael Stürzenberger, die gegen diesen Besuch demonstrierten und die Gelegenheit dabei wieder mal zu einer Rundumhetze gegen den Islam nutzen. So kam es, dass sich 15 dieser Rechtspopulisten versammelten, aller 10 Minuten mal über Lautsprecher redeten und dabei so abstruse Themen breittraten, dass eine islamische Familie in Deutschland im Schnitt 8-9 Kinder hat, eine deutsche Familie nur 1,3 Kinder und deshalb in paar Jahren Deutschland ein islamischer Staat sein wird, wenn die Moslems erst mal auf demokratischen Weg die Mehrheit erreicht haben. Mag auch manche Kritik gegen Katar, die die selbsternannten Menschenrechtler anbrachten, einen wahren Kern haben, würde ich mich trotzdem niemals mit ihnen in eine Reihe stellen. Und wessen Geistes Kind sie sind, sah man spätestens bei der Betrachtung der Rückseite einiger ihrer Schilder, die nämlich von den der Partei Die Republikaner waren.

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Interessantes Detail am Rande:1 Die illuminatische Weltverschwörung der NWO hat per Chemtrails das illuminatische Dreieck an den Himmel gemalt. Muss man wissen!

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  1. Und wehe, ihr nehmt das ernst! []

bookmark_borderFriedensdemo in München

Ich wollte mir das heute nicht antun, aber netterweise hat demowatch bei Facebook einen Beitrag veröffentlicht, denn ich hier inkl. Fotos dankend übernehme.

Auf der Demo „Zum Ausbruch des 1. Weltfriedens“, die maßgeblich von den Veranstalter_innen der wöchentlichen stattfindenden „Montagsmahnwachen“ organisiert wurde, demonstrierte heute eine bunte Mischung aus etwa 100 Verschwörungstheoretiker_innen, Hippies und anderen friedliebenden Menschen für eine Welt ohne Krieg und Kapitalismus.

Wie auch auf den Montagsdemos gingen diese Forderungen allerdings mit einem extremen Antiamerikanismus und einer sehr pro-russischen Einstellung einher. So war immer wieder der Sprechchor „Putin! Putin! Putin!“ zu höhren, gefolgt von Redebeiträgen, in denen von den manipulierten, kriegstreibenden, westlichen Massenmedien und von einem friedfertigen russischen Staatschef gesprochen wurde.

Doch abgesehen von diesen üblichen Parolen und Aussagen hatte die Kundgebung auch für Esoterik-Fans einiges zu bieten: zum Beispiel ein Banner mit der Aufschrift „Victory of the Light – Rückkehr der Göttin Energie“ und darunter URLs von Websites, auf denen erklärt wird, wie uns die Göttinnenenergie zur planetaren Befreiung verhelfen kann.

Positiv fiel uns allerdings auf, dass eine Veranstalterin gleich zu Beginn verkündete, dass jede Form von Rassismus oder anderer Diskriminierung auf der Demonstration nichts zu suchen habe und sofort mit einem Platzverweis geahndet werde.

Zu unserem Bedauern mussten wir allerdings noch gegen Ende der Veranstaltung feststellen, dass es einige Demonstrations-Teilnemer_innen mit ihrem Hass auf westliche Medien ein bisschen zu ernst meinten. Eine Frau, die uns schon vorher sehr skeptisch beobachtet hatte, begann Portraitaufnahmen von uns zu machen und zeigte diese dann auf der Kundgebung herum, offensichtlich in der Hoffnung, mehr über uns erfahren zu können.

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bookmark_borderNoch mal die Wahnmachen in München… *gähn*

Ich habe ja lange überlegt, ob ich überhaupt noch mal was über den Schmarrn schreibe, der sich „Mahnwachen für Frieden“ oder so ähnlich nennt. Ist ja doch irgendwie langweilig, auch wenn es immer wieder erstaunlich intelligenzbefreite Deppen dabei gibt.

Aber heute erst mal was über München. Man konnte es ja bei mir verfolgen, bei der Mahnwache am Montag (Link zur Facebookgruppe) wird durchgegriffen. Reichsbürger und Rechtspopulisten bekommen dort kein Rederecht. So weit, so gut. Die Esoterik-Fraktion ist zwar auch noch da, aber die kann man ja, von Ausnahmen abgesehen, eher zu den harmlosen Spinnern zählen. Das führte dazu, dass sich einige der Teilnehmer gesagt haben: „Ja wenn Ihr mi ned mögt, dann machn mia hoit wos oagans.“ Und so gründete sich die Dienstags Demo (Wieder Link zur Facebookgruppe). Also Montags für den Frieden normalerweise am Sendlinger Tor in München und Dienstags für den Frieden normalerweise auf dem Rindermarkt in München. Muss man wissen!

Dienstags trifft man dann das göttliche Wesen P

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…und die FKK-Freunde, die die Göttin-Energie anbeten.

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Auf www.transinformation.de, sollte man sich mal ruhig anschauen, wenn man auf Droge ist, finden sich dann solche Knaller wie (Ich habe es mal etwas komprimiert):

Die aktuelle Planetare Situation

Die Säuberung der Chimera-Gruppe verläuft nach Plan. Der Fokus verschiebt sich langsam von der Entfernung der Strangelet-Bomben zum Umgang mit der Top-Quark / Antiquark- Kondensat- Anomalie.

Negativszenarien der Strangelet-Explosion wurden im folgenden Link vorhergesagt (…) und sind grösstenteils entfernt worden.

Die meisten Chimera Eingangs- / Ausgangs-Standorte wurden gelöscht, mit zwei verbleibenden Chimera-Burgen: Long Island und eine in Zentraleuropa, deren Lage weiter geheim ist.

Long Island ist der Ort des früheren Montauk- Raum / Zeit- Anomalie – Experiments [z. B. hier…SEHR interessant!!!], des Cold Spring Harbor Klon-Labors und des Brookhaven National Laboratory. Brookhaven war ein wichtiger Einstiegsort in das System von unterirdischen Tunneln und Höhlen, die unter dem Grossteil von Long Island liegen und sich in Richtung New York ausdehnen. Dieser unterirdische Bereich war eine Parade-Untergrund-Immobilie, begehrt von verschiedenen ausserirdischen Rassen und verschiedenen Fraktionen, sowohl positiven als auch negativen. Dort habe ich ein Andromeda-Schiff in einem Hangar im Jahr 1977 gesehen.

(…)

Obwohl die Schwarz-Adels Archons täglich an Macht verlieren, setzen ihre Jesuiten-Günstlinge die Infiltration der Östlichen Allianz und der Dragons fort, in der Hoffnung, einen neuen Weltkrieg zwischen Ost und West zu erschaffen. Ihre Pläne werden nicht erfolgreich sein, da sich die Schlüsselpersonen innerhalb der Östlichen Allianz und der Dragon-Gruppen der Infiltration bewusst sind.

(…)

Die Risse in der Matrix des Finanzsystems der Kabale erscheinen bereits.

(…)

Die Initiative für die Planetare Meditation löste nicht die Reaktion aus, die die Lichtkräfte erhofft haben. Ich hoffe, dass Menschen wie Deepak Chopra, David Wilcock, Ram Dass, Oprah, Eckart Tolle, Children of the Sun, Drunvalo Melchizedek, Gregg Braden … kontaktiert wurden, da ich von niemanden von ihnen eine Rückmeldung erhielt. Wenn eine kritische Masse von Menschen wenigstens für 5 Minuten jeden Sonntag im selben Moment meditieren würden, könnte eine grosse Kohärenz erreicht werden.

Alles klar? Könnt ihr noch oder seit ihr vor Lachen schon vom Stuhl gefallen?

Na ja, also wie gesagt, wo am Montag noch relative Vernunft herrscht, richtige Kapitalismuskritik trauen die sich ja eh nicht, drehen die Helden vom Dienstag mal so richtig am Rad. Sie legen Wert darauf, dass ihre Kundgebung für alles offen ist. In der Gruppenbeschreibung bei Facebook liest sich das dann so:

Namaste liebe Friedensfreunde, das ist die neue Gruppe der Münchner Friedens- und Freiheitsbewegung, bei der es keine Denkverbote, Ausgrenzung und Intoleranz geben wird.

Da können sie sich ganz sicher auch mit den wirren Gedanken ihres Obergurus P identifizieren, der bei FB mal schrieb (Hervorhebung von mir):

Ich möchte mit allen Rechten zusammenarbeiten, ich möchte mit allen Linken zusammenarbeiten. Ich möchte mit allen Grünen zusammenarbeiten und mit allen Roten; mit allen Gelben, Schwarzen und Braunen. Ich möchte mit allen Chinesen zusammenarbeiten und mit allen Amerikanern. Mit allen Russen, Deutschen und Franzosen. Ich möchte mit allen Menschen auf dem Planeten Erde zusammenarbeiten. Ich möchte jeden lieben und in meine Arme oder besser in meine Reiche schließen. Denn meine Umarmungen machen reich. Meine Arme sind Reiche. Ich umreiche lieber als dass ich umarme. Umarmungen machen arm. Umreichungen machen reich. Ich habe ein rechtes Reich und ein linkes Reich. Beide sind physisch eher schwach und dünn (ich habe lange nicht trainiert). Aber energetisch sind sie sehr stark und reich. Richtig fett.

(…)

Und ich liebe alle Menschen. Ich mache da keine Ausnahmen. Nicht bei den Rechten und nicht bei den Linken. Ich mache auch keine Ausnahmen bei den Menschen, die Sex mit Kindern haben oder die Atombomben abwerfen. Ich liebe alle Menschen.

(…)

Das hat er übrigens in der Montagsgruppe gepostet, und obwohl ich einen Admins dort und ein weiteres Mitglied der Orga deutlich darauf hinwies, hielten sie es wohl für ok, dass Toleranz gegenüber Menschen geäußert wird, die sich an Kindern sexuell vergreifen. blieb es stehen. Ich will der Orga und den meisten Mahnwachenteilnehmern am Montag nicht unterstellen, das sie mit solchen Aussagen auch nur im Geringsten sympathisieren. (Die gestrichene Formulierung entsprach so nicht den Tatsachen.) P meinte zwar später, er liebt ja die Menschen und nicht ihre Taten, aber da war für mich die Grenze deutlich überschritten.

Er ist übrigens die selbe Person, die sich mal über Hitler auf seiner eigenen FB-Seite folgendermaßen geäußert hat:

(…) Genau hier hat Adolf Hitler Reden gehalten, um das deutsche Volk, die Deutschen, in den Krieg und den hass zu führen. Gegen viele, viele Menschen.
All das Leid, das dadurch in die Welt gekommen ist, ist vergeben. So schwer das auch noch zu verstehen sein mag. Gott liebt Adolf Hitler genauso wie er Dich und mich liebt. Gott hat schon längst vergeben. Sowohl Adolf Hitler als auch allen menschen und Wesen, die ihm geholfen haben. (…)
Es ist wichtig, dass alle Deutschen aufstehen, sich selbst und Adolf Hitler vergeben und all ihre eingebildete Schuld und Minderwertigkeit ablegen! (…)

Das ganze als Screenshot:

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Alles klar? So einfach ist das. Wie vergeben Hitler und den Nazis und alles ist gut. (Ich brauch wieder ein Kotz-Smily!)

Man hat sich dann von Seiten der Orga in München am Montag davon distanziert und P von der Orga ausgeschlossen, aber das Ergebnis eine Umfrage in der Gruppe sprach auch deutlich für sich:

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An anderer Stelle schrieb P mal:

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Ich muss ehrlich sagen, bei sowas bin ich mir nicht sicher, ob ich mir etwa über einen sehr kranken Menschen auslasse. An anderer Stelle (Bleibt hier anonym) schrieb jemand über ihn, als die Frage aufkam, ob P ein Spaßguerillero ist:

P ist einfach ein wirklich verwirrter und seelisch kranker Mensch. Das hat er auch in anderen Foren selbst so erzählt und seinen Krankheitsverlauf fast minutiös genau beschrieben.
Das Problem ist, daß er wirklich ein abgeschlossenes Studium als Psychotherapeut/Psychiater (ich weiß nicht mehr genau was davon verzeih bitte) hat…und sich nicht therapieren läßt, weil er das ja viel besser kann….als Therapie greift er leider zu irgendwelchem Esoplumpaquatsch, was die Sache eben nicht besser, sondern viel schlimmer macht wie man sieht.

Allerdings halte ich das für wichtig, denn für viele Teilnehmer der Mahnwache am Montag, und insbesondere für die Dienstag-Demo spielt P eine wichtige Rolle, weil er doch so voller Liebe und Licht ist. Und wer sich mit seinen Äußerungen identifiziert, den kann ich nicht ernst nehmen.

Seine neuste Nummer ist übrigens, dass er die Bundesregierung und diverse Journalisten angezeigt hat.

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Na dann viel Erfolg.

Ok, die Dienstag-Leute nehme ich sowieso nicht ernst. Wie gesagt, sie sind ja für alles offen, natürlich auch für Rechts. Solange die Rechten als Privatpersonen kommen und nicht für eine Partei, was aber auch nichts besser macht. Auch wenn ich sie erst mal nicht als Nazis bezeichnen würde (Keine Ausnahme ohne Regel!), so dulden sie doch welche. Und so war es auch nicht verwunderlich, das bei ihrer ersten Dienstag-Demo am 9. September 2014 auf dem Rindermarkt in München mindestens eine Person dabei war, die auch schon mal gerne mit Karl Richter von der Münchner Bürgerinitiative Ausländerstopp posierte.

Und natürlich die Reichsbürgerideologie ist dort kräftig vertreten. Ihr geistiges Niveau sieht dann so aus:

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Ich wollt mir die neue Demo schon mal anschauen. Ach hätte ich es doch lieber gelassen… 18 Uhr sollte es losgehen, gegen 18.10 Uhr trafen die ersten Leute ein. Später wurden es insgesamt ca. 15-20 Personen, es wurde ein bisschen auf einer Gitarre geklimpert, und die Aufmerksamkeit der Passanten erweckten sie durch: NICHTS.

Man stellte sich dann in einem Selbsttherapiekreis auf und beschallte sich mit dem Megaphon. Aber vielleicht waren die Batterien alle? Weiter als 2-3 Meter hörte man nichts. P erzählt, das er die Bundesregierung und einige Journalisten angezeigt hat. (Tosender Beifall! *hüstel*)

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Witzig fand ich, wie einer darauf hinwies, man solle sich mal jemanden suchen, der sich mit Juristerei auskennt… Ja, is klar. Daran mangelt es bei den Leuten ja sowieso massiv. Ihre Reichsbürgerhaltung zeigten sie deutlich. „Viele Bürger wissen das ja nicht, das wir keine Verfassung haben“. Klatsch, klatsch…

Na und so ging das weiter, Lügenmedien, bla bla, alle Sendungen im TV sind unterwandert und machen Propaganda, bla, bla, man muss den Medien mal sagen, das sie den Krieg nicht gewinnen, wollt ihr nicht mal die Wahrheit sagen, bla, bla, Freie Energie, daran müssen alle Unis forschen, bla, bla, Ihr (Die Teilnehmer) wisst ja über alles Bescheid…

Mir war kalt, ich bin gegangen.

Weitere direkte Berichte wird es von mir weder von der Montagswahnmache geben noch von der Gurkentruppe am Dienstag. Da habe ich echt bessere mit meiner Zeit zu tun. Zum Beispiel Socken sortieren. Aber ich werde mich trotzdem weiter in meinem Blog über den Wahnmachenwahnsinn auslassen, da gibt es immer wieder was zu lachen. Oder zu weinen. Aber ich lache sie lieber aus. Und andere sind da auch konsequent.

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bookmark_borderMontagsmahnwache für Frieden, München, 25. August 2014

Nachdem in der letzten Woche so genannten Reichsbürgern1 und außerdem einer Frau der rechtspopulistischen Partei Die Freiheit das Rederecht verwehrt wurde, gab es in den darauffolgenden Tagen hitzige Diskussionen in der dazugehörigen Facebookgruppe. Insofern erwartete ich gestern einiges. Ich bin allerdings erst 19 Uhr dazugestossen, als ein Mitglied der 20-köpfigen Organisationsgruppe deutlich erklärte, warum man die Themen „BRD-GmbH“ nicht auf der Mahnwache haben will. Da dieser Verschwörungsthesen aus der extremen rechten Ecke kommen, der Redner wollte selber niemanden in diese Ecke stellen, sind sie sehr gefährlich. Abgesehen davon auch einfach nur falsch. Die Mahnwache setzt sich für Toleranz und Frieden ein, da sind weder die Reichsbürger noch die Rechtspopulisten an der richtigen Stelle. Bei einer Abstimmung unter den Anwesenden sprachen sich nur sehr wenige gegen diesen Weg der Orga aus, den ich persönlich für richtig halte.

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Als Gast war ein Mönch geladen, der über inneren Frieden sprach und mit einem zweiten musizierte. Außerdem noch einen weiteren musikalischen Beitrag.

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Desweiteren gab es eine Aktion, bei der eine Videobotschaft für die Menschen in der Ukraine aufgezeichnet wurde. Der Wunsch nach Frieden für alle Menschen wurde in mehren Sprachen zum Ausdruck gebracht.

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Zum Abschluss sprach ein Redner mit französischen Akzent, der auf große Begeisterung stieß. Auch bei mir. 🙂 Er sprach über viele aktuelle Dinge, über NSU und Verfassungsschutz und brachte auch Sprüche wie, dass die Deutschen bekannt sind für ihre Disziplin und Ordnungsliebe, aber wo ist die, wenn man sich BER, Hamburger Philharmonie oder Stuttgart 21 anschaut?

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Kritisch muss ich anmerken, das bei der Mahnwache zwar viel über Frieden geredet wurde, aber nicht darüber, wo die Ursachen für Not, Elend und Kriege liegen.

Ich lasse es mir in der Facebookgruppe nicht nehmen, da eine klare antikapitalistische Haltung zu zeigen, auch wenn der eine oder andere mich dann für einen bezahlten israelischen Agent hält, weil ich deren kruden Verschwörungstheorien widerspreche.

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Die weitere Entwicklung der Mahnwache München ist mit Spannung zu verfolgen, der derzeitige Weg ist meiner Ansicht nach fortschrittlich. Am 13. September 2014 wird es in München eine Demonstration „Weg des Friedens“ geben.

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  1. Darüber regen sich jetzt wieder einige auf, dass ich sie zusammenfassend einfach Reichsbürger nenne. []

bookmark_borderMontagsdemo München am 18. August 2014

Nach fast drei Monaten habe ich mir mal wieder eine Montagsdemo / Montagsmahnwache für Frieden in München angeschaut. Als Gastredner war Rico Albrecht von wissensmanufaktur.de geladen, um über das Geldsystem zu sprechen.

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Anwesend waren geschätzt 100 Teilnehmer bei der Veranstaltung. Es gab einige Musikbeiträge von Tamara Trombitas (Link geht zu Facebook) und Grüße aus anderen Städten sowie kurze Redebeiträge.

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Dann kam Rico Albrecht an die Reihe. Ich persönlich halte die Hinzunahme von wissensmanufaktur für, höflich ausgedrückt, sehr grenzwertig. Psiram.com schreibt darüber:

Die Wissensmanufaktur (auch „Institut für Wirtschaftforschung und Gesellschaftspolitik“) ist ein internetbasiertes Projekt des deutschen Unternehmers Andreas Popp.
(…)
Eine große Zahl von Beiträgen von Popp, hauptsächlich in Form von Videos, kann auf der Internetseite wissensmanufaktur.net abgerufen werden. Als Mitglieder eines wissenschaftlichen Beirats der Wissensmanufaktur werden folgende Personen genannt: Der Ökonom Wolfgang Berger, der Tierrechtler Helmut Kaplan, der Verschwörungstheoretiker Karl Albrecht Schachtschneider, der Meteorologe Wolfgang Thüne und der rechtsorientierte Medienwissenschaftler und Journalist Michael Vogt.

Rico Albrecht sprach über das Geldsystem und den so genannten Plan B. Was das ist, soll und kann sich ja jeder selber ergooglen. Kapitalismuskritik ist ja schön und gut, leider wird das Ganze dann doch nicht so richtig beim Namen genannt und alles nur auf das Geldsystem und den Zinseszins geschoben. Dafür fielen dann Aussagen wie dass zum Glück in Russland ein besonnener Staatschef an der Macht ist und Mainstreammedien zum Auslaufmodell werden, das Internet aber zur sicheren Quelle. Rico empfahl auch den deutschen Journalisten zu kündigen und eigene Internetseiten zu gründen, die die Wahrheit verbreiten. Damit können sie dann Geld verdienen. Alternativ empfahl er einen Tag der Wahrheit, z.B. den 3. Oktober, ab den Tag gehen alle Journalisten in den Streik und lügen nicht mehr.

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Interessanter war die Diskussion danach am offenen Mikro. Da kam tatsächlich jemand und meinte, der Kapitalismus könne gar nicht Schuld an den Kriegen sein, denn Kriege gab es schon vor dem Kapitalismus. Na ja… Eine Frau fing damit an „Also Deutschland ist ja gar kein Land sondern eine GmbH..“, ihr wurde aber sofort von den Organisatoren das Mikro abgenommen und dem Quatsch widersprochen. Der Moderator der Mahnwache sagte in aller Deutlichkeit, dass das Schwachsinn ist und man dort so etwas nicht haben will. Und weil er grade dabei war, machte er auch nachdrücklich klar, dass bei der Mahnwache in München keine Redner und Rednerinnen aus dem rechten und dem rechtspopulistischen Lager Rederecht erhalten. Darüber regte sich eine ältere Frau ziemlich heftig auf, sie war von der islamophoben Partei „Die Freiheit“. Im Publikum meinten einige, das wäre ja Zensur und buhten den Moderator aus. Aber ich fand, das war eine klare und absolut vernünftige Ansage von ihm. Insofern gibt die Montagsmahnwache in München schon ein positives Beispiel ab.

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Später gab es dann die Diskussionen im kleinen Kreisen, wobei auch immer wieder, es wird langsam langweilig, das Thema der Souveränität Deutschlands angesprochen wird. Es ist unglaublich, was sich da manche Menschen zusammenfantasieren. Die Krönung war allerdings eine ältere Frau, die mir erklärte, Nazis in Deutschland heißen nicht Nazis sondern Nasos. Warum? Ja weil die Abkürzung für Nationalsozialisten Naso ist und Nazi für Nationalzionisten steht. Es war die selbe Frau, die später auch meinte, das am 9.11.2001 in New York unter dem WTC eine thermonukleare Bombe gezündet wurde.

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Mein Fazit von der Montagsmahnwache in München: Es wird noch immer zu viel um das Geldsystem und den Zinseszins herumgeschwurbelt anstatt das Thema mal beim Namen zu nennen und richtige linke und antikapitalistische Positionen zu beziehen. Aber es ist den Organisatoren hoch anzurechnen, das sie konsequent den verschwörungstheoretischen Mist abweisen und keine rechten und antisemitischen Reden zulassen.

bookmark_borderMünchen: 2 Tage – 3 Kundgebungen

In München ist politisch eine Menge los, besonders bei der derartigen Weltlage (Nahost, Ukraine, …). Ich habe mir also gestern und heute 3 Kundgebungen angeschaut.

Freitag, 1. August 2014, München Stachus:
Stoppt den Griff nach der Ukraine – Keine Komplizenschaft mit Faschisten!

Angekündigt war die Kundgebung als „Antikriegsaktionstag anlässlich des hundertsten Jahrestages der Entfesselung des Ersten Weltkrieges“. Aufgerufen hatten unter Anderem das Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus, unterstützt von Landesarbeitsgemeinschaft Frieden – DIE LINKE, DFG-VK, Münchner Friedensbündnis, AK Friedliche Schule in der GEW, DKP Kreisvorstand, SDAJ und AK gegen Rechts in ver.di.

Download Flyer als PDF-Datei

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Am Stachus würde man als Geschäftsinhaber sagen, es gibt viel Laufkundschaft. Entsprechend war auch das Publikum bei der Kundgebung immer wieder wechselnd. In mehreren Redebeiträgen wurde die Lage in der Ukraine thematisiert sowie die Verantwortung Deutschlands und der EU. Die Forderungen waren (Aus der Aufruf der Veranstalter):

  • Keine Zusammenarbeit der Bundesregierung mit der von Faschisten durchsetzten ukrainischen Regierung!
  • Keine militärische Unterstützung des Bürgerkrieges.
  • Keine Waffenlieferungen aus NATO-Staaten!
  • Schluss mit der Politik der Konfrontation und permanenter Kriegshetze in den Mainstream-Medien!

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Es gab auch einige musikalische Beiträge durch eine lokale Musikgruppe aus dem Umfeld der bekannten Aktion „Klassenkampf statt Weltkrieg“.

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Insgesamt war es eine interessante Veranstaltung. Das Thema Nahost wurde bei dieser Veranstaltung nicht weiter behandelt, ein Teilnehmer trug allerdings ein T-Shirt mit der Aufschrift „BOYKOTT APARTHEID MADE IN ISRAEL“. Und da ein Teil der Teilnehmer deckungsgleich mit einigen Teilnehmern der Free-Palästinademos in München ist (Aus deren Ecke die Unterstellungen kamen, die jungen Fotografen und Filmemacher wären Zionisten), stellt das für das Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus wohl einen zumindest geduldeten Normalzustand dar.

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Samstag, 2. August 2014, München Sendlinger-Tor-Platz:
Solidarität mit Gaza – Freiheit für Palästina

Zu dieser Kundgebung hatten die Palästinensischen Gemeinden München (PGM) aufgerufen. Im Gegensatz zu letzter Woche war diesmal keine Demonstration geplant. Teilnehmer waren neben vielen Menschen mit vermutlichen Migrationshintergrund, vor allem Jugendlichen, auch wieder eine nicht unerhebliche Zahl Münchner Linker, darunter wie oben erwähnt, Teilnehmer der gestrigen Kundgebung am Stachus, also auch vom Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus. Diesmal mit sehr eindeutigen Plakaten gegen Israel.

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Auf dem Platz befand sich eine Installation, die Särge zeigen sollte im Gedenken an die Opfer des israelischen Militäreinsatzes gegen Israel. Natürlich distanzierte man sich gleich zu Beginn von Antisemitismus, wobei gleichzeitig darauf hingewiesen wurde, dass der Grund der Empörung über den Antisemitismus (u.a. von Charlotte Knobloch am letzten Mittwoch) nur vom Völkermord in Gaza ablenken soll. Soweit vorhanden, wurden antisemitische Äußerungen oder Plakate aber problemlos akzeptiert.

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Eine junge Frau verlas einige Namen der getöteten Kinder in Gaza und in mehreren Beiträgen wurden Berichte verlesen, die direkt aus dem Gazastreifen stammen sollten. Eine Auseinandersetzung mit den Ursachen, die zu der Lage der Palästinenser geführt haben, blieb erwartungsgemäß aus. Dafür wurde z.B. auf einem Schriftstück auf der Sarginstallation behauptet, Palästina ist seit 66 Jahren besetzt, was also deutlich die Existenz des Staates Israel negieren will. Es wurde auch mehrmals wieder darauf hingewiesen, dass die Medien ja fast nur Pro Israel berichten würden. Da frage ich mich jedesmal wieder, was schauen und lesen die Menschen? (Siehe dazu auf stern.de: „Die Mär von der verbotenen Israelkritik“)

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Klaus Dumberger von der MLPD schickte mir freundlicherweise seine Rede per Mail zu, so das ich hier einige Ausschnitte veröffentlichen kann:

Liebe Genossinen und Genossen, liebe Friedensfreunde,

(…)

Es starben bereits 1.500 Menschen durch die imperialistische Aggression Israels gegen das palästinensische Volk. Mindestens 400.000 Menschen im Gazastreifen mussten fliehen. Es herrschen dort katastrophale Zustände!

Die israelische Regierung behauptet, sie würde einen begrenzten ‚Vergeltungsschlag‘ durchführen. In Wahrheit wurden die militärischen Angriffe von langer Hand und mit Rückendeckung der USA und EU vorbereitet und ständig Vorwände gesucht, um den imperialistischen Krieg gegen das palästinensische Volk zu beginnen und zu rechtfertigen.

(…)

Es strebt eine völkerrechtswidrige, dauerhafte Besetzung des Gaza-Streifens an, braucht Territorium und Gas und begeht dazu mit Völkermord an Zivilisten ungeniert Kriegsverbrechen.

Stoppt die imperialistische Aggression Israels gegen das palästinensische Volk!
Für eine gerechte und demokratische Lösung des Palästina-Konflikts!

(…)

wir verurteilen entschieden antisemitische Ausfälle und Tendenzen in der palästinensischen Befreiungsbewegung und in der Solidaritätsbewegung mit dem palästinensischen Volk.

(…)

Der deutsche Faschismus hat ungeheuerliche Verbrechen am jüdischen Volk verübt.

Unter der heuchlerischen Flagge der »Wiedergutmachung« dieser Verbrechen missbrauchen die Herrschenden heute aber die berechtigte Ablehnung des Antisemitismus, um die imperialistische Politik des Staates Israel zu rechtfertigen.

Zynisch soll so der faschistische Völkermord an den Juden die brutale Unterdrückung des palästinensischen Volks rechtfertigen.

(…)

Auch wenn die Kommunisten durch ihre Mitverantwortung für das Scheitern der antifaschistischen Einheitsfront gegen den Hitler-Faschismus nicht von Schuld freizusprechen sind, ist die bürgerliche Theorie der »Kollektivschuld« aller Deutschen entschieden abzulehnen!

Viele Deutsche haben gegen den Faschismus gekämpft zahllose Kommunisten, Sozialdemokraten und Christen wurden dafür in den KZs ermordet.

Die revolutionäre Weltorganisation ICOR, die internationale Koordinierung revolutionärer Organisationen und Parteien hat vor kurzem erklärt:

„Mutige Befreiungskämpfe, revolutionäre und progressive Kräfte und Aufstände dürfen nicht wegen mangelnder internationaler Solidarität durch die Konterrevolution im Blut erstickt werden!“

Deshalb rufe ich:

Freiheit für Palästina und Kurdistan!
Schluss mit der Aggression des Staates Israel!
Solidarität mit der Friedensbewegung in Israel!
Sofortiger Stopp der militärischen und moralischen Unterstützung der israelischen Regierung durch die Bundesregierung!
Habt Mut, Revolutionäre zu sein!
Hoch die internationale Solidarität!

Grundsätzlich teile ich ja die Einschätzung, dass es hier (neben den religiösen) um kapitalistische Interessen geht. Aber auch hier wieder die unter vielen Linken vertretene Theorie: Israel ist der imperialistische Aggressor, das palästinensische Volk führt einen (revolutionären) Freiheitskampf. Das es jedoch mehrere Kriege gegen Israel waren, die von den arabischen Nachbarn begonnen wurden und die damit überhaupt erst zu der Besatzungspolitik Israels führten, wird dabei übersehen.

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Eine kleine Episode nach am Rande. Bereits vor Beginn der Kundgebung rannte plötzlich ein junger Mann mit einer Fahne der „Antiimperialistischen Aktion“ (Link geht zu Facebook) auf mich zu und beschimpfte mich, weil ich letzten Samstag nach der Veranstaltung auf dem Orleansplatz ein T-Shirt mit der Aufschrift „I ♥ ISRAEL“ angezogen hatte. Ich befürchte, sein Agressionspotentioal wurde nur durch andere umstehende Fotografen und Polizei gebremst. Da war sie wieder, diese typische Haltung: Wer nicht 100% für uns ist, muss gegen uns sein. Meinen Standpunkt habe ich vor kurzem hier dargelegt: „Warum ich so bin, wie ich bin, beim Thema Israel / Palästina“.

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Samstag, 2. August 2014, München Stachus:
Es wird mal wieder gegen den Islam gehetzt

Zeitgleich zu der Kundgebung auf dem Sendlinger-Tor-Platz trat der inzwischen in München bekannte Michael Stürzenberger mit seiner Truppe „Die Freiheit“ auf. Denen geht es darum, Front gegen ein Islamisches Kulturzentrum zu machen. Dazu zitiert Stürzenberger, der auch für Politically Incorrect schreibt, aus dem Koran und liest die Stellen vor, die zu Gewalt aufrufen. Unterschiedliche Auslegungen des Koran gibt es für ihn nicht. Dafür sind die blutigen Stellen in der Bibel aber für ihn unbedeutend, denn da stehen nur Geschichten drinn. Er sagt zwar, er habe nichts gegen Muslime, aber in der Vergangenheit ist es schon mit Aussagen aufgefallen, „dass Muslime, die ihrem Glauben nicht abschwörten, zur Ausreise gezwungen werden müssten“. (Wikipedia)

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Eine weitere Rednerin war eine immer wieder bei diesen Hetzveranstaltungen auftretende Christin aus Ägypten, die mit Vorliebe davon erzählte, dass dort den Christen die Hände und Köpfe abgehackt werden. Und insbesondere, wie schlimm es derzeit mit den Islamisten der „Islamistischer Staat“ im Irak ist. („Irak war mal ein christliches Land“) Dabei lehnen die meisten Muslime die IS genauso ab, wie jeder andere vernünftig denkende Mensch.

Mir persönlich machen die Muslime in Deutschland keine Sorgen. Es ist doch sinnvoller, ein islamisches Kulturzentrum zu haben, statt diese Menschen auf Grund ihrere Religion auszugrenzen.

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Mit Stürzenberger & Co. waren auch mehrere Mitglieder der islamfeindlichen und rechtsradikalen Organisation German Defence League anwesend. In ihrer Art lächerliche aber wahrscheinlich gefährliche Gestalten.

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Es wurde auch mehrfach eine Israel-Fahne gezeigt. Michael Stürzenberger gibt sich ja als Freund Israels aus, so tauchte er und einige seiner Mitstreiter auf der „We Stand With Israel – Demonstration“ am 18. Juli in München auf. Was er aber nicht realisiert, das selbst die Israeliten in München ihn nicht mögen. Ein Interview mit Marian Offman, CSU-Stadtrat und Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde München, zeigt das recht deutlich. Offman sagt dort:

(…) Sobald ich an den Infostand der „Freiheit“ komme, stellt der Landeschef Stürzenberger mich vor als „jüdischen Stadtrat von der CSU“. Dann kommt immer die Argumentation: Wie könne ich als Jude für den Islam sein? Ich müsse doch an Israel denken. Vor Wochen hat er gesagt, ich trüge Mitschuld daran, dass Raketen von der Hamas israelische Kinder töten, wenn ich hier nicht massiv gegen den Islam agierte. Seine Leute vor Ort beschimpfen mich auch als „Verräter“. (…) Es darf grundsätzlich nicht sein, dass ein Bürgerbegehren gegen eine Religion betrieben wird. Mir selbst ist der Glaube wichtig, und ich bin der Meinung, dass die monotheistischen Weltreligionen weiter bestehen sollen in unserer Gesellschaft. Egal welche dieser Religionen angegriffen wird: Das ist dann auch ein Angriff auf die anderen Religionen. (…)

Während also Stürzenberger und die ägyptische Christin in das Mikrofon schrien, erhielten sie nur sehr wenig Zulauf. Die meisten Anwesenden waren selber Muslime, die dagegen diskutierten. Leider zeigte sich da auch bei der einen oder dem anderen im persönlichen Gespräch wieder ein Antisemitismus, in dem sie behaupteten, die Juden wären an allen Schuld.

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Später kamen dann Teilnehmer der Free-Gaza-Kundgebung und damit wurde es voll und laut. Ein Jugendlicher fragte z.B.: „Was ist mit den 6 Millionen Juden, die ihr umgebracht habt?“. Nachdem von ihnen einzelne „Nazi“-Rufe ertönten, meinte Stürzenberger, er zeigt heute jeden an, der ihn Nazi nennt. Davon musste er dann aber Abstand nehmen, denn das wäre zuviel Arbeit für ihn gewesen, riefen danach doch Dutzende Jugendliche „Nazis raus!“. Dem Rest der Kundgebung verstand man dann weder Stürzenberger noch einen seiner anderen Rednerinnen und Redner. Was auch gut so war.

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bookmark_borderAls sie uns für Juden hielten…

Attacken bei ‚Free Gaza‘-Demonstration in München

„Dabei ging die anfängliche Eskalation der Demo keineswegs etwa von jungen bärtigen Männern mit arabischen Migrationshintergrund aus, wie manch rassistisches Klischee vermuten lassen könnte.“

bookmark_borderKundgebung gegen Antisemitismus und Antizionismus in München

Am 29. Juli fand in München eine Kundgebung gegen Antisemitismus und Antizionismus statt, organisiert durch die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern K.d.ö.R.. Es waren mehrere hundert Teilnehmer anwesend.

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Im Aufruf dazu hieß es:

Die jüdische Gemeinschaft sieht sich in der jüngsten Vergangenheit auch in Deutschland mit einer neuen Dimension an Judenhass konfrontiert. Diese Kundgebung soll die Gesellschaft aufrütteln. Wir dürfen unser Land nicht dem radikalen Mob auf der Straße überlassen. Die Zivilgesellschaft muss dem ein Signal des Widerstandes entgegensetzen.

 

Aus Bayern muss ein Zeichen in die Republik und um die ganze Welt gehen. Es gilt zu beweisen, dass Antisemitismus in Deutschland in jeder Form geächtet wird. Es ist unerträglich, dass jüdische Menschen in Europa wieder Pogrome fürchten müssen. Frankreich ist ein beängstigendes Beispiel, was passiert, wenn dieser Hass nicht gestoppt wird. ‚Nie wieder!‘ darf keine Worthülse sein. Dieser Botschaft müssen Taten folgen, wenn Juden diffamiert und bedroht werden. Wir müssen sehen, dass die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land tatsächlich aus der Geschichte gelernt haben und heute an der Seite ihrer jüdischen Bürger stehen, wenn es darauf ankommt.

 

(…)

Als Gäste waren geladen:

  • Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährungund Landwirtschaft
  • Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags
  • Dr. Ludwig Spaenle, Bay. Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
  • Josef Schmid, Zweiter Bürgermeister der Landeshauptstadt München
  • Susanne Breit-Keßler, Regionalbischöfin der Evangelischen Kirche Bayern
  • Weihbischof Wolfgang Bischof, Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Süd des Erzbistums München und Freising
  • Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern

Entsprechend hoch waren die Sicherheitsvorkehrungen. In mehreren Reden wurde das Thema Antisemitismus dargelegt und erläutert, was das ist.

Charlotte Knobloch sprach in ihrer Rede davon, das sie die Koffer ausgepackt habe und in Deutschland angekommen ist. Doch heute stellt sie sich wieder die Frage, sind Juden in Deutschland noch willkommen?

Bezeichnend für die Auswahl der Gäste war auch die mehrmalige Versicherung, für was für Werte heute Deutschland steht.1

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Vereinzelt waren auch Kritiker der israelischen Politik anwesend, unter Anderem zwei Jugendliche mit Palästinafahnen. Diese wurden jedoch vom Veranstalter toleriert.

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Nach ca. anderthalb Stunden, bei leichtem Nieselregen, endete die Kundgebung mit einer Schweigeminute für die Opfer des Nahostkonfliktes.

  1. Ich sehe die „Werte“, für die Deutschland steht teilweise anders, man bedenke nur die Asylpolitik oder der Umgang mit armen Menschen in diesem Land. Aber zumindest für Juden bietet dieses Land inzwischen eine von staatlicher Seite sichere Heimat. []